4 x 8000m
7 Tage Tibet - Tag 2
01.06.2014 - 02.06.2014
21 °C
View
Round-The-World 2014-2015
auf Tom Travel's Reise-Karte.
Der zweite Tag beginnt wieder mit Wecken zum Sonnenaufgang. Es wird ein herrlicher Tag. Wir fahren auf der Hochebene immer so knapp 4000m hoch über mehrere Pässe, die dann auch mal an die 5000m gehen. Die Passhöhen sind immer auch Wallfahrtsorte. Tausende von Gebetsfahnen sind hier an langen Stricken festgebunden.
Wer will kann an den Gebetsmühlen drehen.
Mein erstes Yak steht herum und schaut dümmlich in die Landschaft.
Das Bergpanorama ist der Hammer. Von diesem Aussichtspunkt aus sieht man vier 8000er Gipfel.
Der Mt. Everest ist auch dabei.
Mittagspause unterwegs in einem kleinen Restaurant. Wie man an den Jacken und Decken sieht ist es auch bei Sonnenschein im Sommer richtig kalt hier oben.
Die Häuser schön bunt, das ist dann aber auch schon alles. Wohnen will ich hier bestimmt nicht.
Dieser kleine Kerl wohnt hier und wollte unbedingt aufs Foto.
Das lokale Transportmittel: 1-achsige Traktoren mit offener Ladefläche.
Dann kommen wir zum höchsten Punkt dieser Tibetrundreise und dem höchsten Punkt all meiner bisherigen Reisen.
5248m ist neuer Rekord für mich, bisher waren 5100m in Bolivien der Gipfel. Minus 6 Grad und es pfeift ein eisiger Wind.
Genau hinschauen - da schläft einer!
Das waren die Highlights für heute und es geht Richtung Nachtquartier. Vorbei an ein paar Bauern, die nicht erfreut sind als wir sie als Fotomotiv missbrauchen.
Die Gruppe meutert als sie hört, dass es für heute Nacht wieder ein Guesthouse ohne Dusche und jeglichen Komfort sein soll. Wir beschließen 3 Stunden länger zu fahren, bis Shigatse. Dort wären wir normal erst morgen angekommen, aber es gibt ein richtiges Hotel mit Bad/WC im Zimmer, WiFi und Geldautomaten.
Leider bedeutet das, ich muss in den sauren Apfel beißen und heute das Zimmer mit dem kanadischen Araber Hamid teilen. Schlaftabletten und Ohrstöpsel habe ich parat, trotzdem kündige ich ihm an, dass beim ersten Schnarcher ein Schuh geflogen kommt. Was beim zweiten Mal passiert überlasse ich seiner Fantasie.
Als wir ins Zimmer kommen will ich eigentlich nur schnell Duschen und dann runter in die Lobby mich ins Internet einloggen. Den Plan muss ich aufgeben, denn Hamid muss dringend aufs Klo. Als das etwas länger dauert befürchte ich das Schlimmste und als er nach 15 Minuten wieder rauskommt, vergesse ich sofort die Idee da zum Duschen hinein zu gehen. Ich habe in meinem Beruf als Tierarzt schon viele Gerüche ertragen, aber das ist selbst mir zu viel.
Ich lasse ihm den Vortritt in der Dusche und gehe in die Lobby. Nach 20 Minuten komme ich zurück und klopfe an der Zimmertür. Nichts rührt sich, offensichtlich duscht er immer noch oder ist in seinem Gestank ohnmächtig geworden. 15 weitere Minuten warte ich geduldig vor der Tür und klopfe gelegentlich - dann öffnet sich endlich die Tür. Ein vergnügter Hamid schaut mich an.
"Was hat denn da so lang gedauert?" frage ich.
"Ach weißt du, wenn ich dusche, dusche ich gerne richtig lange" war die Antwort.
"Das kannst du gerne machen wenn du allein zu hause bist, aber nicht wenn du ein Zimmer und Dusche mit jemanden teilst, der auch mal dran kommen möchte."
Wenn er jetzt heute Nacht auch noch schnarcht, dann kommt als erstes etwas Härteres als ein Schuh geflogen. Zu seinem Glück ist er Bauchschläfer und mehr der Röchler-Typ. Diese Geräusche kriege ich mit meinen Ohrenstöpseln gut gefiltert.
Eingestellt von Tom Travel 02:21 Archiviert in China
Schnarchen kann man sich gut durch Didgeridoo spielen abtrainieren; Zirkularatmung trainiert entsprechende Muskelgruppen im Hals und Rachen (laut Didge-Literatur); nun müsste sich dein Begleiter nur noch freipusten wollen;
von Evi