Lhasa - Teil I
7 TAGE TIBET - TAG 4&5
03.06.2014 - 05.06.2014
23 °C
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Round-The-World 2014-2015
auf Tom Travel's Reise-Karte.
Unser Hotel liegt am Rand der historischen Altstadt von Lhasa. Die Stadt und das darüber liegende Potala Kloster ist das größte Heiligtum für tibetanische Buddhisten und Sitz des Dalai Lama. Trotz der vielen Menschen ist es erstaunlich ruhig hier. Mopeds sind zu 90% elektrisch, das ständige Knattern aus anderen asiatischen Städten kennt man hier nicht.
Die Bedeutung dieses Ortes erkennt man auch an der Polizeipräsenz. An den Eingängen zum Hauptplatz mit dem Tempel - überall Sicherheitschecks mit Taschenkontrollen.
Ein Rundgang von etwa 1km Länge führt um den Kern der Altstadt zu einem freien Platz mit dem Haupttempel der Stadt.
Ein endloser Strom von Pilgern kommt uns entgegen, als wir nach dem Einchecken im Hotel einen ersten Abendspaziergang machen. Eine junge Chinesin macht uns darauf aufmerksam, dass das was wir da machen ziemlich dumm aussieht. Häh? Achso, wir gingen gegen den Uhrzeigersinn, gegen den Strom. Das macht man hier nicht. Immer schön im Uhrzeigersinn mit dem Strom, so macht man's richtig. Na gut, dann halt anders herum.
Die Spiritualität dieser Menschen ist unfassbar. So etwas habe ich noch nirgends auf der Welt gesehen. Einige machen eine oder mehrere Runden indem sie sich immer wieder auf den Boden werfen, aufstehen, ein Stück entsprechend ihrer Körpergröße gehen und sich wieder hinwerfen. Für eine Runde brauchen sie etwa 2 Stunden. Das machen sie stundenlang, tagelang, ganz Extreme machen das einen Monat lang! Das Ganze auf über 3000m - ich komme schon beim Zuschauen außer Puste.
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Als es dunkel wird gehe ich noch einmal alleine los. Laternen in Form von Gebetsmühlen geben ein stimmungsvolles Licht.
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Auch jetzt in der Nacht geht dieses stumme Schauspiel weiter
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Am nächsten Tag ziehe ich früh alleine los. In riesigen Öfen werden Kräuter und Weihrauch verbrannt. Ein beißender aber nicht unangenehmer Geruch liegt über der ganzen Altstadt.
Nach dem Frühstück fährt uns der Bus zu 2 Klöstern etwas außerhalb der Stadt. Im ersten dürfen wir Mönchen bei der Morgenmeditation zusehen und für entsprechendes Aufgeld auch fotografieren.
Im zweiten Kloster kommen wir gerade recht zur Diskussionsstunde. Ein ranghoher Mönch stellt Fragen, rangniedrigere sollen sie beantworten. Dazu Führt er eine Art Tanz auf um seinen Fragen Nachdruck zu verleihen.
Eine Frage könnte lauten: "Ist das dort ein weißes Pferd?" "Ja, das ist ein weißes Pferd?" "Falsch, das ist kein weißes Pferd. Nur die Farbe dieses Pferdes ist weiß."
So geht das eine ganze Stunde lang und man kann zusehen wie den Schülern zunehmend der Kopf raucht, die Lehrer immer energischer werden. Leider kann man die Dialoge nicht verfolgen. Die Beispielfrage bekam ich von unserem Reiseleiter.
Abendessen im muslimischen Teil der Stadt an einem Straßengrill.
Weil es in der Nähe keine Bars gibt kaufen wir uns ein paar Bierchen im Laden und trinken es am Straßenrand.
Als Tourist genießt man hier eine gewisse Narrenfreiheit. Alkohol auf der Straße zu trinken wird sogar hier im Moslemviertel geduldet. Wir haben uns allerdings auch anständig benommen. Einige Passanten sind neugierig und versuchen freundlich mit uns ins Gespräch zu kommen, aber die Sprachbarriere ist zu groß. Kaum einer spricht hier ein Wort Englisch.
Eingestellt von Tom Travel 07:15 Archiviert in China