Bhutan
Eine Insel in den Bergen
08.06.2014 - 12.06.2014
24 °C
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Round-The-World 2014-2015
auf Tom Travel's Reise-Karte.
Am Abend der Rückkehr aus Tibet treffe ich mich mit den beiden Schweizer Mitreisenden in einer Rockbar. Die Bar, die Laphroaig auf der Karte hat. Beide haben das noch nie getrunken. Die Gesichter...einfach herrlich.
Wir bleiben dann doch beim Bier.
Drei Ruhetage in Kathmandu - wenn man in dieser Stadt überhaupt irgendwo von Ruhe sprechen kann, dann geht mein Flieger nach Bhutan.
"Bhutan? Was ist denn das? Soll das ein Land sein? Nie gehört!" Ich auch nicht - bis vor 2 Jahren. Jetzt bin ich hier im einzigen Land, das sich nicht das BIP oder BSP als höchstes staatliches Ziel auf die Fahne schreibt, sondern das GNH (gross national happiness = Brutto Nationalglück) Das ist kein Aprilscherz und man könnte sich nun fragen "Was haben die außer Butter noch hier im Tee, um auf so eine Idee zu kommen?" Aber nein, die meinen das Ernst.
Wer hier Geschäft machen will, der muss nachweisen das alles umweltfreundlich und nachhaltig ist. Schneller Profit zählt hier nichts. Ein Paradies für Treehugger und Reformhausveganer scheint es. Rauchen ist im ganzen Land verboten. Zigaretten gibt es nirgends zu kaufen, nicht mal im Duty-Free am Flughafen. Einheimischen drohen mehrjährige(!) Gefängnisstrafen wenn sie Tabakwaren einschmuggeln und dabei erwischt werden. Von solchen Verhältnissen können die Nichtraucher-Taliban bei uns nur träumen. Fernsehen haben sie erst seit 1998 und Internet seit 2005. Eine Insel der Glückseligen mitten im Himalaja? Das will ich sehen.
Der Rückflug von Lhasa war ja schon sensationell, eigentlich nicht zu toppen. Dieser Flug ist noch besser. Ich habe Fensterplatz vorne links und Lhotse, Mt. Everest und ein dritter 8000er, dessen Namen ich vergessen habe, direkt vor und unter mir. Wow!
Touristen mögen sie in Bhutan staatlicherseits nicht so gerne. Den dekadenten westlichen Lebensstil will man möglichst draußen halten, die eigene Jugend nicht verderben. "low volume, high value" lautet das Motto. Tätowierte Rucksacktouristen findet man hier nicht. Wer gedacht hat China sei restriktiv, der soll mal versuchen hier rein zu kommen. Es geht nur mit Geld - viel Geld! 300€ pro Tag muss man einplanen, wenn man dieses Experiment live sehen will. Dafür bekommt man einen Fremdenführer, der einem nicht von der Seite weicht - meiner heißt Dodo. Richtig happy sieht er nicht aus, eher der ernste Typ. Plus ein Auto mit Fahrer ganz für mich allein - echter VIP-Service.
Das Reiseprogramm ist strikt festgelegt - Tempel und Museen. Ich frage ihn wie es mit Nachtleben aussieht. Zuerst scheint es, als ob er die Frage hat noch nie gehört hat. Mit mir im Flieger saß nur eine Handvoll anderer westlich aussehender Touristen. Die sahen alle aus als ob sie zuhause den VHS Kurs Buddhismus I-IV besucht haben. Mir langt es noch von Tibet mit Kultur. Ich will sehen wo die Einheimischen Spaß haben. Es kann ja nicht sein, dass die nur vom Beten und Opfern happy werden.
Ich frage meinen Guide wie es mit Fußballübertragungen aussieht und es stellt sich heraus, er ist Fußballfan und drückt Deutschland die Daumen. So lockert sich langsam der Stock in seinem Ar*** . Dodo denkt ein wenig nach und meint schließlich er wüsste etwas mit Musik und Tanz. Na also, geht doch. Er fügt aber hinzu, dass er von sich aus die Kunden nicht zu solchen Aktivitäten ermuntern darf. Wenn der Kunde fragt, dann ist das schon möglich, allerdings im Paketpreis nicht enthalten. Bei dem Preis, den mich dieser Kurztrip kostet ist das auch schon egal. Ich will mit eigenen Augen sehen, wie sich die Locals amüsieren, in einem Land in dem Geld (angeblich) nicht zählt.
Was ist denn das da am Wegesrand? Ich traue meinen Augen kaum.
Mal näher rangehen...
Ja das könnte sein - der Grund für die Happiness in diesem Land. Ich frage Dodo. Der meint das wächst hier überall aber keiner erntet oder nutzt es. Gibt's ja nicht. Was ist denn hier los?
Es geht schon gegen 5 Uhr, viel Zeit bleibt heute nicht mehr. Das Programm sieht lediglich die Besichtigung einer Festung hier in Paro vor. Ich mache ein paar Pflichtfotos.
Dann ins vorgebuchte 3*-Hotel. Schönes Zimmer, reichliches Abendessen - da kann man nicht meckern. Um 9 Uhr holen mich die beiden ab. Es geht ins Nachtleben von Paro - ich bin ja mal gespannt was das wird.
Eingestellt von Tom Travel 10:49 Archiviert in Bhutan
...........da bin ich nun sehr gespannt.
von Franz