Reise blog von Travellerspoint

Camping Tahiti

Das Elend der Reichen

semi-overcast 26 °C
View Round-The-World 2014-2015 auf Tom Travel's Reise-Karte.

Ankunft in Tahiti Nui Faa'a Airport endlich mal wieder zu einer "normalen" Uhrzeit.

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Weil ich nun endgültig die Datumsgrenze überquert habe, ist schon wieder Sonntag. Abflug am Montag, Ankunft Sonntag. Auf meiner kanpp 4-jährigen Reise habe ich nun also einen ganzen Tag gewonnen. Jubel! Das ist der Lohn fürs ständige Unausgeschlafensein bei der Reise nach Osten. Ich kann jedem Weltreisenden nur empfehlen die Route westwärts zu wählen.

Weil es Sonntag ist fährt kein Bus und ich muss ein teures Taxi zum Fährhafen nehmen. Ich will noch am selben Tag weiter nach Mo'orea. Das sind nur 40 Minuten mit dem Katamaran zur Nachbarinsel. Das klappt prima, ich erwische die vorletzte Fähre an diesem Tag. Der Mond geht gerade auf, in 2 Tagen ist Vollmond.

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Die zerklüfteten, dicht bewachsenen und fast senkrechten Bergklippen sehen vom Wasser aus imposant aus. Das ist es was dieses Inseln so berühmt gemacht hat. Breite weiße Strände wird man hier vergeblich suchen.

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Auf Mo'orea dann das selbe Problem: Sonntag = keine Busse. Hauru Point, da wo ich hin will liegt am anderen Ende der Insel. Wieder muss ein Taxi her - das reißt ein tiefes Loch ins Reisebudget. Die Fahrt geht nah am Wasser entlang. Trotzdem ist nicht viel zu sehen von der Schönheit der Insel. Das muss ich mir in den nächsten Tagen dann mal selbst per Fahrrad ansehen. 60km sind es wenn man einmal rundherum fährt. Eine schöne Tagestour.

Übernachtungstechnisch bin ich nun am Boden angekommen. Hotels zielen hier auf Flitterwöchner und da spielt der Preis scheinbar keine Rolle. Wer will sich schon sagen lassen, dass er auf der Hochzeitsreise gespart hat. Das ist aber auch gleich der Kern des Problems hier. Die Touristenzahlen sind dramtisch zurückgegangen, Tahiti hängt am Subventions-Tropf von Frankreich. Ohne das regelmäßige Geld aus Europa würde es hier finster aussehen.

Nur auf wohlhabende Top-Touristen zu setzen hatte sich in der Finanzkrise als fatal heraus gestellt. Die Reichen hatten nämlich plötzlich auch nicht mehr so viel Geld und blieben weg. Für junge bzw. weniger spendierfreudige Touristen gibt es hier fast nichts. Camping ist so ziemlich die einzige Möglichkeit hier nicht völlig abzubrennen. Deswegen habe ich mir in Neuseeland ein Zelt gekauft.

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Ein Problem hier sind die Hühner, bzw die Gockel. Ohne jedes Zeitgefühl krähen sie praktisch zu jeder Stunde in der Nacht.

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Wenn die Gockel dann endlich mal Pause machen bellen die Hunde. Trotz Ohrstöpsel ist es unmöglich durchzuschlafen.

Für das was man hier fürs Zelten bezahlt bekommt man in Bali durchweg ein Doppelzimmer mit Zimmerservice. Verpflegung ist auch nicht billig. Am ersten Abend (Sonntag) hat fast alles zu und ich bezahle in einem der wenigen noch offenen Restaurants knapp 30€ für einen kleinen Teller Risotto und ein Bier. Der Sonnenuntergang und der schmale Strand sind kostenlos - immerhin.

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Am nächsten Tag gehe ich Tauchen - leider nur wenig zu sehen. Ein Sturm hat vor ein paar Jahren alles platt gemacht. Die Unterwasserlandschaft kommt mir vor wie ein Film den man auf einem Schwarz-Weiß-Fernseher ansieht. Keine Farben! Da kann auch die gute Sicht von 30m und eine handvoll Schwarzspitzenhaie den Tauchgang nicht retten. Das ist sein Geld nicht wert. Statt der geplanten 6 Tauchgänge lasse ich es bei dem einen. Höhepunkt war auf dem Rückweg ein junger Buckelwal der übermütig aus dem Wasser sprang. Mit mir auf dem Tauchboot waren 3 Paare - alle in den Flitterwochen. Wie originell! Ich denke mir eine Szene im Restaurant:

"Wir sind in den Flitterwochen, haben sie etwas Spezielles für uns?"
"Stellt euch zu den anderen in die Schlange.."

Tauchen fällt also aus, Abendunterhaltung gibt es nicht. Das können lange 8 Tage werden. Ich setze auf Ausflüge tagsüber, mit dem Fahrrad zu den Highlights der Insel. Daraus wird leider erst Mal auch nichts, denn es regnet 3 Tage lang fast ununterbrochen. Schon wieder hat mich meine Regenwolke gefunden. Nur gut dass mein Billigzelt aus Neuseeland dicht ist.

Mit mir auf dem Campingplatz ein paar Franzosen - klar, aber erstaunlicherweise auch eine Gruppe aus Chile. Andererseits auch wieder nicht so erstaunlich, das nächstgelegene Festland von hier aus ist Chile. Die Franzosen können kein Englisch, die Chilenen nur Spanisch - die Unterhaltung verläuft etwas mühsam.

Endlich hört der Regen mal auf und es ist Postkartenwetter. Los geht es mit dem Fahrrad.

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Manche haben nicht so viel Glück bei der Wahl der Unterkunft wie ich. Man sehe sich mal dieses Millionärs-Ghetto an! Beim Zelten habe ich wenigstens einen Boden, diese armen Schweine müssen über dem Wasser leben. Gerüchte besagen, dass die nicht mal ordentliche Tische haben, sondern Glaskästen durch die man die Fische unter der Hütte sehen kann. Schauerlich! Da bin ich doch mit meinem Gockel noch gut bedient.

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Diese Über-dem-Wasser Bungalows sind eine polynesische Spezialität. Ich vermute der Grund hierfür ist das extrem flache Wasser und die schmalen bis nicht vorhandenen Strände. Für breite Sandstrände braucht es Gezeiten oder zumindest Wellen. Beides gibt es hier nicht. Weit draußen am Riff brechen sich alle großen Wellen und es kommt nichts am Ufer an. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut sind gerade mal 30cm.

Das hier ist der breiteste Strand auf Mo'orea:

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Das Wasser ist so was von klar, so etwas habe ich noch nie gesehen. Messen kann ich es nicht aber es müssen 50m-Sicht sein. Schnorcheln fühlt sich hier an wie Schweben oder Fliegen. Dieser Fussballplatz ist zwar in keinem besonders guten Zustand, die Lage dürfte aber ziemlich unschlagbar sein.

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Weiter geht die Rundfahrt gegen den Uhrzeigersinn. Rechts die unfassbar türkis-blaue Lagune, links die Zacken der Berge.

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Das hier ist Cook's Bay - hier war er aber nicht.

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Das da unten ist die Bucht wo schon Cook und Bligh (der mit der Meuterei auf der Bounty) ankerten. Hier in der Opunohu Bay begann der Ärger mit seiner meuternden Crew.

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Oben auf dem Aussichtspunkt "Magic Mountain" - der Blick auf einer der größeren Ansiedlungen in Mo'orea - Papetoai. Städte gibt es hier nicht.

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Gut dass ich 8 Tage auf dieser Insel hatte und trotz tagelangem Regen alles gesehen habe was es hier zu sehen gibt. Mein nächster Stopp ist Bora-Bora, dort bleibe ich nur 3 Tage - da kann ich wirklich keine Regenphase gebrauchen.

Eingestellt von Tom Travel 12:14 Archiviert in Französische Polinesien

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Inhalt

Kommentare

Du bist nun also auf Mo'orea.
Hab ich dann das "Quiz von Fiji" (vom August) gelöst? und was gewonnen? :)

"Samoa, Bora Bora und ein weiteres Ziel das ich noch nicht verrate (wer das dritte Ziel rät bekommt ein Postkarte von dort) - diese 3 sind ein "Muss". "

von Evi

Damals war zwar Vanuatu gemeint, aber du warst der Zeit voraus und hast Mo'orea richtig getippt. Kriegst ne Karte von Bora Bora weil ich schon wieder weg bin von Mo'orea. ;-)

von Tom Travel

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