Ana knapp verpasst
Kauai, Hawaii - noch 'ne Garteninsel
19.10.2014 - 21.10.2014
26 °C
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Round-The-World 2014-2015
auf Tom Travel's Reise-Karte.
Völlig zerknautscht von meinem Tahiti-Nachtflug, eingequetscht in der Mittelreihe zwischen 2 weiteren Passagieren, komme ich in Honolulu an. Hurrikan Ana hat die meisten Inseln Hawaii's nur gestreift. Kauai ist die letzte Insel die der Tropensturm erreicht. Mein Anschlussflug sollte um 7 Uhr morgens gehen, aber alle Flüge nach Kauai sind erstmal gestrichen.
Ich bekomme einen Platz auf der Warteliste und den Hinweis mich in die Wartehalle zu begeben und zu hoffen. Nimmt denn meine Wetterseuche gar kein Ende? Regen am Urlaubsort ist schlimm genug, aber es muss doch nicht gleich ein Tropensturm sein. Erfreulicherweise muss ich nur 2 Stunden länger warten und bekomme einen Platz in der 9-Uhr-Maschine. Die fliegt nun quasi dem Sturm hinterher. Es ruckelt beim Landeanflug ein wenig mehr als sonst, das war aber dann auch alles.
Nicht für alle sind Orkane etwas Schlechtes. Etliche Hühnerkäfige sind im Lauf der Jahre zerstört worden und die Insassen wurden befreit. Dank fehlender natürlicher Feinde haben sie die Insel quasi übernommen. Die Hühner sind einfach überall.
In Lihue regnet es den ganzen Tag ohne Unterbrechung in Strömen. Schon wieder so ein Ort der sich "Garteninsel" nennt. Langsam sollte ich wissen, dass das Regen bedeutet. Es ist nicht der viele Sonnenschein der alles so schön grün macht. Ich geh mir erst mal meinen Mietwagen abholen. Ohne eigenes Auto geht nämlich auf Kauai gar nichts. Busse fahren nicht zu den interessanten Orten auf der Insel. Ich habe vor die meisten Nächte in den Nationalparks der Insel zu zelten. Deswegen ist mein erstes Ziel ein Supermarkt um Lebensmittel und Getränke zu kaufen.
Danach habe ich nichts weiter zu tun als den Regentropfen auf meiner Scheibe zuzusehen. Denn wieder mal ist Sonntag und wieder Mal durchkreuzt das meine Pläne. Die notwendigen Genehmigungen fürs Campen in den Parks bekommt man nur wochentags in Lihue. Ich bin so erledigt von der letzten Nacht, dass mir alles egal ist und ich den Rest des Tages und die Nacht im Auto auf dem Walmart Parkplatz verbringe. Das kenne ich noch gut von meiner USA-Rundreise vor 2 Jahren. Allerdings war es damals im Moby weitaus komfortabler.
Montag dann die Enttäuschung. Bei der Nationalparkverwaltung erfahre ich, dass alle Parks auf der Insel wegen dem Sturm geschlossen sind und es erstmal auch bleiben. Es werden bis auf Weiteres keine Genehmigungen erteilt. Daraus folgt wieder Mal eine Planänderung. Ich gehe in ein Hostel und werde die interessanten Punkte von dort aus in Tagesausflügen besuchen. Wenigstens regnet es heute nicht mehr, ist aber völlig zugezogen - somit immer noch kein Wetter um etwas zu unternehmen. Im Hostel treffe ich auf nette Gesellschaft aus Kanada und Australien. Denen geht es wie mir - wir warten alle auf besseres Wetter.
Am Tag darauf herrlicher Sonnenschein. Es geht in den Nordwesten der Insel zum Waimea-Canyon. Keith, ein Australier begleitet mich. Wir fahren im Uhrzeigersinn um die Insel zum Ende der Straße. Der Norden der Insel ist so zerklüftet und unzugänglich, es gibt keinen befahrbaren Weg rundherum. Die Straße endet hier und geht erst 20km östlich wieder weiter. Diesen traumhaft schönen Teil der Insel kann man nur zu Fuß erkunden. Heute also erst Mal zum Waimea Canyon und in Koke State Park.
Das hier ist die feucht-grüne Version des Grand Canyon.
Es gibt kaum einen Ort auf der Welt an dem es mehr regnet. Niederschlag wird hier in Metern gemessen und nicht in Millimetern. Etwa 12 Meter Wasser pro Jahr auf jeden Quadratmeter. Wenn man extrem viel Glück hat (so wie ich heute) kann man von hier oben bis runter zur Napali-Küste sehen.
Minuten später ist alles im Nebel verschwunden.
Eingestellt von Tom Travel 13:33 Archiviert in Vereinigte Staaten von Amerika