Car-Spotting in Havanna
von Mexiko nach Kuba
19.11.2014 - 22.11.2014
25 °C
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Round-The-World 2014-2015
auf Tom Travel's Reise-Karte.
Bei der Ankunft in Cancun hatte ich das übliche Lehrgeld bezahlt und ein teures Taxi vom Flughafen in die Stadt nehmen müssen. Aber es gibt einen günstigen Shuttle-Bus, den nehme ich zurück zum Flughafen. Nur das wusste ich halt bei der Ankunft noch nicht.
Ich fliege mit Cubana Airways nach Havanna. Es gibt auf dem kurzen Flug sogar einen Snack an Bord und 40kg Freigepäck. Solch ein Service ist eigentlich nicht mehr zeitgemäß. Mein treuer Rollkoffer hatte in L.A. endgültig den Geist aufgegeben. Zelt und Luftmatratze habe ich bei Jayson gelassen. Jetzt reise ich nur noch mit einem kleineren Rollkoffer-Modell, das als Handgepäck durchgeht. Nun habe ich nur noch 15kg Gepäck - inklusiv Kamera, Laptop und Hängematte.
Visum, Airport-Departure-Tax - das übliche Touristen-Melken vor dem Abflug in Cancun. In Kuba bei der Einreise traue ich meinen Augen nicht. Die jungen Damen, die hier die Einreisestempel verteilen, sehen aus als ob sie direkt von einem Modell-Casting kommen. Zufall oder Absicht bei der Auswahl um einen guten Eindruck auf die Touristen zu machen?
Ich weiß die Adresse von dem Hostel in das ich wollte nicht mehr, aber der Taxifahrer kennt ein Casa Particular im Zentrum. Das ist übrigens das einzige Mercedes-Taxi das ich in der ganzen Stadt gesehen habe.
Die Besitzerin spricht kein Wort Englisch und ist taub wie ein Pfosten. Ich schreie ihr mein weniges Spanisch ins Ohr. Casa Particulares sind Privatunterkünfte, deren Besitzer ein oder mehrere Zimmer an Touristen vermieten. Mein Zimmer ist ganz nett, mit eigenem Eingang und Bad. Air-Con gäbe es auch, braucht man aber zurzeit nicht. Es ist kühl weil es gerade mal wieder regnet. Meine Wolke hat mich schon wieder gefunden. In Cancun hat es gelegentlich leicht getröpfelt. Hier geht am zweiten Abend ein richtiger Tropenguss runter. Jacke und Pullover sind angebracht.
Am ersten Abend mein erster Daiquiri (wurde ja hier in Kuba erfunden) und kubanischer Kaffee. Beides sehr lecker, so kann es gerne weiter gehen.
Der Stadtteil in dem ich anfangs untergekommen bin heißt Vedado und ist etwas "moderner" als Habana Viejo. Gleich nebenan ist das Habana Hilton - oder Habana Libre wie es seit der Besetzung durch Castro heißt. Ganz oben im 24. Stock residierte er standesgemäß mit seinen Truppen in den ersten Tagen der Revolution.
Che Guevara ist hier auch allgegenwärtig.
Noch häufiger sieht man allerdings die alten Ami-Schlitten aus den 40ern und 50ern.
Mancher gewöhnliche Parkplatz sieht aus wie eine Ausstellung von Classic-Cars.
Oldtimer-Enthusiasten sollten allerdings nicht zu genau schauen. Es fährt meist nur noch die Hülle. Unter der Haube stecken oft nicht die legendären V8-Motoren sondern Dieselaggregate russischer Bauart. Auch sonst ist an vielen Autos kaum ein Teil mehr original.
Sucht euch euren Favoriten aus.
Meiner ist dieser Buick hier.
Ich habe genug von der Gegend und meiner schwerhörigen Wirtin. Nach zwei Nächten ziehe ich um Richtung Habana Centro. Rodolfo, der Wirt spricht hervorragend Englisch und ist eine gute Quelle für Tipps in der Gegend. Als erstes empfiehlt er eine Bar in der Nähe des Prado. "Hemingway war nie hier!" - steht am Eingang. Ein kleiner Seitenhieb auf die vielen Bars in der Stadt, die damit werben ihn bewirtet zu haben. Das wird dann gleich mal zum Anlass genommen die Preise für die Drinks zu verdoppeln. Dieser Berg Shrimps kostet hier in dieser Nicht-Hemingway-Bar nicht mal 4€.
Der Malecon ist die 8km lange Strandpromenade von Havanna. Der Gehweg ist voller Löcher, bequemer geht es auf der kleinen Mauer.
Allerdings ist eine Dusche unvermeidbar wenn man nicht ständig ein Auge auf die Wellen hat.
Die Gebäude entlang der Strecke haben in der Salzwasserluft ziemlich gelitten.
Am Ende ist man in der Altstadt Habana Viejo. Sieht ein wenig aus wie in Cartagena - typisch spanischer Kolonialstil. Ganze Schiffsladungen von Touristen tappen hinter ihren Guides durch die engen Gassen.
So gut erhalten und restauriert sind hier die wenigsten Gebäude. Meist sieht es so aus...
...oder so.
In den drei Tagen die ich hier war bin ich etwa 20km zu Fuß durch die Stadt. Hier kann man ziemlich bedenkenlos zu jeder Tages und Nachtzeit durch die Gegend streifen. Bewaffneter Raub ist hier praktisch unbekannt.
Eingestellt von Tom Travel 08:02 Archiviert in Kuba