Reise blog von Travellerspoint

Isla de la Juventud

aufgestaute Langeweile

sunny 24 °C
View Round-The-World 2014-2015 auf Tom Travel's Reise-Karte.

Im Flieger bin ich schon mal der einzige Tourist. Bei der Ankunft in der Inselhauptstadt Nueva Gerona wartet bereits ein Taxi auf mich. Es bringt mich zu Edsuys und seiner Frau. Er ist Zahnarzt und vermietet 2 Zimmer privat zumeist an Langzeittouristen im Erdgeschoss. Wieder ein Glücksfall, denn er spricht ein bisschen Englisch und fantastisch kochen kann er auch.

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Am nächsten Tag fahre ich mit dem Rad an einen Strand namens "Playa Paraiso". Na wenn das das Paradies ist dann will ich da nicht hin. Trübes Wasser, Seegras verrottet am Ufer. Ich habe nicht mal ein Foto gemacht und bin nach einer halben Stunde wieder gefahren. Tags darauf fahre ich zum Playa Bibijagua - auch nicht viel besser.

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Wegen den Stränden muss man wirklich nicht nach Isla Juventud kommen. Strandleben fällt also schon mal aus, aber ich bin nicht zum Baden hier sondern zum Tauchen. An der Westspitze der Insel gibt es einen Ort namens "Punta Frances". Dort soll es sagenhaft gute Tauchspots geben. Es wäre allerdings nicht Kuba wenn das irgendwie touristisch erschlossen wäre. Es ist sogar noch schlimmer als in Ost-Timor.

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Die Touren gehen von einer Marina in der Nähe des Hotel Colony weg und die Taucher übernachten üblicherweise dort. Das Hotel ist heruntergekommen, teuer und das Essen fürchterlich. Deswegen fasse ich den (wie sich im Lauf des Tages herausstellt) verwegenen Plan in Nueva Gerona bei Edsuys zu bleiben und die 50km bis dorthin mit dem Bus zu fahren.

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Los geht es um morgens um halb 7. Ein Minibus der unter anderem auch den Tauchguide für heute aufsammelt fährt zur Marina. Der Fahrer ist dann auch Kapitän des Tauchbootes. Später wird er noch zum Koch (geplant) und Mechaniker (ungeplant). Gegen 9 treffen 2 weitere Taucher ein und eine halbe Stunde später geht es endlich raus aufs Meer.

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Normal wären es ca. 90 Minuten bis zu den Tauchspots auf der anderen Seite der Bucht. Auf halber Strecke kommt dicker schwarzer Rauch aus einem der beiden Motoren. Ab da tuckern wir nur noch mit halber Kraft..und das dauert und dauert...In einer kleinen Bucht ankert ein Fischerboot und wir legen längsseits an. Einige von der Besatzung entern das Boot und verschwinden mit dem Kapitän (nun Mechaniker) im Maschinenraum. Nach der Untersuchung folgt ein langes Palaver und einer holt vom anderen Boot einen Keilriemen. Eine weitere halbe Stunde später ist es soweit repariert, dass wieder beide Motoren laufen.

Es ist bereits nach Mittag bis wir zum ersten Mal ins Wasser kommen. Es werden zwei sehr gute Tauchgänge - leider ohne Sonne weil bewölkt. Sonst wäre es wohl ein Spitzentauchgang geworden. Nicht ganz wie Komodo, aber nahe dran. Gute Sicht, tolle Unterwasserlandschaft, intaktes Riff und viele Fische. Keine Haie, aber man kann ja nicht immer alles haben.

Um 3 Uhr gibt es dann Mittagessen. Languste reichlich, alles sehr lecker.

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Immer wieder erstaunlich wie Schiffsköche auf kleinstem Raum kulinarische Wunder vollbringen.

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Der Motor hält bis zurück in den Hafen. (Am nächsten Tag fiel er wieder aus wie ich später erfuhr). Nun beginnt meine Rückreise nach Nueva Gerona. Um 5 Uhr nachmittags fährt ein Bus Angestellte des Hotels zurück in ihre Dörfer. Da kann ich mit. Weil der aber jeden zuhause abliefert (das erinnert mich stark an Samoa) dauert es bis halb 7 bis ich zurück bin. 12 Stunden unterwegs für 2 x 40 Minuten Tauchen? Das tue ich mir nicht nochmal an.

Sich tagsüber zu beschäftigen ist hier gar nicht so einfach. Strände nix, Tauchen zu umständlich. Nur ein kleiner Park im Zentrum.

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Gut das hier wenigstens nachts etwas los ist. Es gibt hier eine recht kurze Fußgängerzone mit Bars und einer Diskothek.

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Dort entlädt sich jede Nacht die aufgestaute Langeweile. An den Abenden an denen ich dort war habe ich gerade mal 2 ausländische Gesichter gesehen. Nie vor 4 Uhr im Bett - nach 4 Tagen Nachtleben in Nueva Gerona brauche ich eine Pause. Deswegen nehme ich am Sonntag die Fähre zurück zum Festland und den Bus nach Havanna. Das Boot ist erstaunlicherweise teurer als der Flug, aber das Ticket beinhaltet den Bus, der mich mitten in die Stadt fährt. Das ist dann insgesamt billiger, weil ich so nicht das unverschämt teure Flughafentaxi nehmen muss.

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Nach 2 ruhigen Tagen in Havanna geht es weiter nach Trinidad - nicht das Land, sondern die Stadt 6 Stunden Bus Richtung Osten entfernt, hier auf Kuba. Viel Kultur, schöner Strand und wenig Nachtleben, genau das brauche ich jetzt.

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In Kuba bin ich noch 1 Woche, dann geht es weiter. Nur noch 2 Wochen bis Weihnachten. Letztes Weihnachten war ich in Lüderitz (Namibia), davor in Pompano Beach (USA), davor in Esperance, (Australien). Wo werde ich die vierten und letzten Weihnachten auf dieser Reise verbringen? Gefragt ist das Land - die Stadt weiß ich selbst noch nicht. Für richtige Tipps gibt es wieder eine Postkarte von dort. Tipps bitte wieder per Blog-Kommentar oder E-Mail.

Bisher sind alle Gewinner-Postkarten angekommen, die von Ost-Timor (eingeworfen in Fidschi) brauchte fast 3 Monate - länger als die aus der Antarktis.

Eingestellt von Tom Travel 21:06 Archiviert in Kuba

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Kommentare

Möglicherweise machst Du Dir ja selbst ein Weihnachtsgeschenk und gehst im "Blue Hole" tauchen?
Ich tippe daher auf Belize.... ;-)
Viele Grüße.
Stephan

von Stephan

Ich bin mir ja nicht sicher ob Mexico nicht ein bisschen zu sehr Mainstream für Dich ist....

von Peter

ich tippe auf central america und auf costa rica....

von cathi

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