Nochmal Guatemala
von Rio Dulce nach Livingston
16.02.2015 - 21.02.2015
25 °C
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Round-The-World 2014-2015
auf Tom Travel's Reise-Karte.
Honduras habe ich heil und im Besitz all meiner Habseligkeiten verlassen. Mein Fazit: Honduras ist ein schwieriges Reiseland. Mit viel Vorsicht und Planung und ein wenig Glück kann man dort dennoch eine gute Zeit haben.
Ein letztes leckeres Frühstück in Honduras, dann ging es auf nach Guatemala. Weihnachten war ich zuletzt hier. Das ist erst 2 Monate her, kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Nun gegen Ende meiner Zentralamerika- Reise - und fast am Ende des 4-Jahres-Trips - komme ich nochmal kurz hier durch. Von Copan Ruinas war es nur eine 30-minütige Busfahrt an die Grenze. Wieder geht es zu Fuß durchs Niemandsland. Diesmal, ohne einen planlosen Somali im Schlepptau, bin ich nach 10 Minuten durchgestempelt auf der anderen Seite.
Nur 230km sind es laut Routenplaner ans heutige Tagesziel in Rio Dulce. Von der Grenze geht der nächste Bus nach Ciquimula, dort Umsteigen und weiter nach Zacapa und Rio Hondo. Von dort Richtung Puerto Barrios mit nochmal Umsteigen in Morales. Nicht weniger als 6(!) Busse brauche ich für die Strecke und es ist schon wieder Mal dunkel als ich endlich ankomme. Rio Dulce liegt am Lago de Izabal, das ist größte See in Guatemala und der einzige 100% Hurricane-sichere Hafen weit und breit in der Karibik. Ein Fluss verbindet den Lago de Izabal mit der Karibik.
Praktisch alle Unterkünfte hier liegen am Fluss und sind nur per Boot erreichbar. Ich habe wie eigentlich immer keine Reservierung. Aber so wie sonst einfach durch die Tür latschen geht hier nicht. Da müsste ich schwimmen. Ich kaufe mir erstmal eine Cola und überlege wie ich heute zu einem Bett komme. Der Ladenbesitzer hat ein Telefon und ich frage ihn, ob er da in dem Hostel dass ich mir im Reiseführer ausgesucht habe, mal anrufen kann. Macht er auch und gibt mir den Hörer weiter. Der am anderen Ende spricht kein Wort Englisch, dennoch verständigen wir uns soweit dass ein Boot kommt und mich abholt. Ich soll in dem Laden warten.
Als nach einer halben Stunde immer noch keiner kommt um mich abzuholen wird es mir zu blöd und ich gehe die 200m runter zur Anlegestelle der Boote. Dort treffe ich eine kleine Gruppe von Touristen, die ebenfalls warten. Die wollen zwar zu einem anderen Hotel, aber das ist mir jetzt egal. Mein Plan: Ich steige ins erste Boot das kommt und da wo es hinfährt bleibe ich heute - fertig!
Das Hotel sieht sehr fein aus, die sind Gäste überwiegend Yachtbesitzer, die hier im sturmsicheren Hafen überwintern. Ich habe gerade keine Yacht auf der ich schlafen könnte und die Preise für ein Einzelzimmer sind mir auch zu hoch. "Wir hätten da noch was ohne Fenster und Türen für 15$", meint die Dame an der Rezeption. "Egal, was soll's, ist eh nur für die Nacht, morgen mit dem erstem Boot den Fluss runter bin ich weg!", denke ich mir.
Das was ich dann bekomme ist schwer zu beschreiben, ich hätte es fotografieren sollen. Zuerst gehen wir über Boardwalks übers Wasser zueiner Plattform. Von dort führt eine Holztreppe nach oben. Die Treppe ist der einzige Zugang zum Obergeschoss unter einem Palmdach, eine Tür gibt es tatsächlich nicht. Wände gibt es auch keine und somit auch keine Fenster. Es erinnert an eine Fale auf Samoa. Hier gibt es allerdings ein richtiges Bett. Ich schlafe hier wie ein Baby. Die Geräusche des Dschungels hinter mir, das Gluckern des Flusses unter mir - herrlich! Das ist wie Safari-Camping mit allem Luxus.
Fast tut es mir am nächsten Tag leid als ich abreise. Ich bin immer noch erkältet und kann nicht ins Wasser. Außer schön schlafen ist hier für mich nichts zu tun. Livingston ist mein nächstes Ziel.
Die Fahrt den Fluss hinunter wird eines meiner Highlights in Zentralamerika.
In Livingston bleibe ich ein paar Tage. Liegt zwar am Festland an der Karibikküste, aber hier kommt man nur per Boot hin. Garifuna Kultur pur, sieht überhaupt nicht aus wie der Rest von Guatemala.
Der Strand vor dem Dorf ist schmal und schmutzig, deswegen mache ich einen Tagesausflug nach Playa Blanca. Unterwegs ein Stopp bei Siete Altares - ein momentan trockener Wasserfall im Dschungel.
Eingestellt von Tom Travel 21:02 Archiviert in Guatemala
Es freut mich, dass Du wieder mit zunehmender Ruhe und Gelassenheit reist. Die Bilder zeigen mir immer wieder das Du die Schönheit der Welt siehst und findest.
von Peter